Wanderung am Klagenfurter Kreuzbergl


Die Höhe ist das Zill: der Hausberg von Klagenfurt am Wörthersee

Ein Beitrag von Georg Deflorian (SüdSehnSucht)

Klagenfurt hat zur Naherholung wirklich viel zu bieten. Den See zum Beispiel. Wer aber nicht nur faul in der Sonne liegen möchte, kann in der Landeshauptstadt einiges erleben. Für kurze Wanderungen hat die Stadt eine schöne Infrastruktur geschaffen. Auf dieser Website gibt es einige Inspirationen für das Losmarschieren. Zu Fuß hat man ein gutes Tempo, die umliegenden Naturschönheiten richtig wahrnehmen zu können.

Spielplatz für die Klagenfurterinnen und Klagenfurter. Ein Naherholungsgebiet für die Landeshauptstadt.
© SüdSehnSucht

Schnell erreichen kann man das Kreuzbergl – der Klagenfurter „Hausberg“. Hier finden Läufer, Wanderer oder Spaziergänger die passenden Strecken, um sich fit zu halten. Oder um einfach die Natur nahe der Stadt genießen zu können. Einer der markanten und auch bekanntesten Punkte ausgehend vom Kreuzbergl ist die Zillhöhe. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dorthin aufzubrechen. Ein Startpunkt ist die wunderschöne Kreuzberglkirche am Ende der Radetzkystraße. Diese Straße ist eine schöne Verbindungsachse aus der Innenstadt zum wohl bekanntesten Naherholungsgebiet Klagenfurts neben dem Wörthersee.

Es lohnt sich, hier Richtung Kreuzbergl zu gehen und öfter einmal stehen zu bleiben. Die Ausblicke in Richtung Stadtpfarrkirche auf der einen Seite und Kreuzberglkirche auf der anderen Seite sind wirklich sehenswert. Oft ist es so, dass man die Schönheit und den Reiz der Orte, in denen man seinen Alltag (v)erlebt, gar nicht mehr richtig zu schätzen weiß. Ein kleiner Tipp am Rande: Einfach die Augen aufmachen und auch einmal auf das Auto verzichten, es gibt viel zu sehen in Klagenfurt.

Mittlerer Kreuzberglteich: Kurze Rast bevor es zur Zillhöhe weitergeht.
© SüdSehnSucht

Gleich von der Radetzkystraße geht es ein paar Höhenmeter nach oben, am Volkmannweg kann man sich über den Drehort Klagenfurt informieren. Dann taucht sie schon auf, die Kreuzberglwiese. Eldorado für Familien mit Kindern und Hunden. Hier kann man sich auch gemütlich ins Gras legen. Sportliche Menschen sind hier aber nur auf der „Durchreise“, wenn die Zillhöhe das Ziel sein soll.

Die Kreuzberglteiche links und rechts nach der großen Spielwiese haben für Klagenfurt eine große Bedeutung. Hier fanden in den 1920ern Spiele des KAC statt, bevor 1928 in der Magazingasse eine nicht überdachte Eisarena mit Holztribünen errichtet wurde. Hier und auf anderen umliegenden Gewässern wie dem Lendkanal wurde der Grundstein für das sportliche Aushängeschild Klagenfurts gelegt. Der Rest ist österreichische Eishockeygeschichte.

Zur Orientierung dient der Stadtwanderweg 11. Der mittlere Kreuzberglteich ist mit einem Algenteppich überzogen. Fast könnte man meinen, die Eislauf- und Eishockeysaison wurde verlängert, weil es auf den ersten Blick wie eine Eisschicht aussieht. Doch dafür schimmert es zu grün.

Blick Richtung Ferlach. Ferlacher Horn, Sechter und Koschuta als Naturarena.
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Nun geht es linker Hand ein bisschen bergauf. Ideal um die Fitness zu verbessern, ohne sich total verausgaben zu müssen. Nach ein paar Minuten erreicht man den oberen Kreuzberglteich. Hier verlässt man kurz den Wald und geht zunächst kurz auf der Kellerstraße bis man links in den Atzgrubenweg einbiegt. Nun geht es immer tiefer in den Wald.

Ein ganz wichtiger Orientierungspunkt ist der „Weiße Hirsch“. Eine Tafel zeigt an, dass „an dieser Stell vor vielen Jahren leuchtend hell der heilige Hirsch erschien.“ Geradeaus geht es weiter Richtung Zillhöhe. Immer schöner wird der Ausblick auf die Karawanken.

Nach rund einer Stunde – wenn man dazwischen auch mal stehen bleibt – erreicht man die Zillhöhe. Der schöne Pavillon wurde im Vorjahr wieder aufgebaut, nachdem er 2014 komplett abgebrannt war. Der Blick auf den Wörthersee Richtung Krumpendorf und Pyramidenkogel ist wunderschön und auch Lohn für die kurze Anstrengung.

Zurück geht es je nach Lust und Laune über den schon zurückgelegten Weg oder man nimmt gleich die Stufen hinab. Eine Tafel macht mehr Lust, diesen Weg zu nehmen, führt er doch zum Weingut der Stadt Klagenfurt. Der Weingarten Ried Seewiese, den man vom Strandbad aus bestaunen kann, liegt hier am Weg. Einige Stadtwinzer betreiben an diesem herrlichen Platz Weinbau. Klagenfurter Wein, das muss man einmal ausprobieren.

Hier wird Klagenfurter Stadtwein produziert, der Ausblick ist atemberaubend.
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Mitgeliefert bekommt man hier eine der schönsten Perspektiven Kärntens. Der Blick über den Wörthersee, die Karawanken im Hintergrund. Man wünscht sich auf der Stelle einen Stadtheurigen, um gleich den Wein verkosten zu können. Leider spielt es das noch nicht. Aber beim Feinkost Jäger in der Radetzkystraße (hier schließt sich der Kreis dieser Geschichte) kann man die Klagenfurter Stadtweine beziehen.

Vom Klagenfurter Weingarten geht es hinunter über die Seewiesenstraße unter der Autobahn, der Eisenbahn und der Villacherstraße hindurch zum Plattenwirt. Hier ist für dieses Mal die Endstation der Wanderung. Wer mag, kann noch schnell zum See schauen oder mit dem Bus in die Stadt fahren.

Zu Beginn war die Zillhöhe das Ziel, am Ende ist aber dann doch der Weg das Ziel. Mit vielen neuen Eindrücken von Klagenfurt und seiner Umgebung.

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Dieser Beitrag wurde bereitgestellt von Georg Deflorian, dem Betreiber des Alpe Adria Blogs SüdSehnSucht.

Die Sehnsucht nach dem Süden zog Georg Deflorian und seine Frau nach langem Aufenthalt in Wien wieder in die Kärntner Heimat. Er sammelt in seinem Blog Eindrücke, Beobachtungen, Gefühle und Bilder der wunderbaren Alpe-Adria-Region und bietet damit eine neue spannende Perspektive über diese extrem lebens- und liebenswerte Region.